Lektion 2

In Lektion 1 ging es um folgende Themen:

  • Verständnis um Gewohnheiten
  • Gute Gewohnheiten erleichtern Ihr Leben, weil Sie sich nicht immer neu entscheiden müssen.
  • Auch „schlechte“ Gewohnheiten haben ihren positiven Nutzen.
  • Es ist wichtig, den „Spalt der Entscheidung“ mitzukriegen, um Gewohnheiten zu verändern.

Reiz – Verhalten – Belohnung

Zwischen dem Reiz, also dem Auslöser und dem darauffolgenden Verhalten liegt ein kleiner Spalt.

Dieser Spalt, diese minimale Pause zwischen dem Auslöser und dem Verhalten ist der einzige Moment, bei dem eingegriffen werden kann.

An diesem Punkt kannst Du Deine Gewohnheit „hacken“

Inhalt Lektion 2:

  • Erwartungen
  • Triffst Du Entscheidungen oder wirst Du von Entscheidungen getroffen?
  • Hacke Deine Gewohnheiten
  • FAQ aus der Praxis

Erwartungen

Was erwartest Du von Dir selbst, wenn Du Dir etwas vornimmst?

Du möchtest Dir z.B. ab sofort angewöhnen jeden Tag vor dem Schlafen gehen 15 Minuten zu lesen. Automatisch tritt eine Erwartungshaltung ein.

Erwartungen lassen sich grob in 2 Arten unterteilen:

1. Extrinsische Erwartungen 

Dies können z.B. auferlegte Regeln von Systemen wie z.B. Schule, Arbeit etc.

2. Intrinsische Erwartungen 

Dies sind Erwartungen, welche von einem selbst kommen wie z.B. die neuen Vorsätze zum Jahreswechsel.

Es gibt Untersuchen, die zeigen wie unterschiedlich die Menschen mit diesen beiden Arten von Erwartungen umgehen:

1. Das Organisationstalent

Er reagiert sehr positiv auf äußere und innere Erwartungen.
Denn er liebt Regeln, Vorschriften, Systeme und Anleitungen – und wenn es keine gibt, dann macht er sich selbst welche. Er hat ein Zeitplanbuch und  To-Do-Listen. Er hält Termine genau ein und ist sehr zuverlässig. Möglicher Schwachpunkt: Überoptimierung und den Hang zu Perfektion.

2. Der Hinterfrager

Sie sind nicht so schnell und effektiv wie die Organisierer. Denn sie machen nichts, aber auch gar nichts, ohne gründlich nachzudenken oder zu hinterfragen.Sie folgen schon gar nicht irgendwelchen Regeln – nur weil es dazu eine Regel gibt. Da erden sie fast rebellisch, sondern hinterfragen sie erst einmal. Das braucht natürlich Zeit – ist aber auch ziemlich kreativ und flexibel.Weil sie dabei entdecken, dass manche Regeln in einer konkreten Situation gar keinen Sinn macht – wenn man sie hinterfragt und nicht einfach brav befolgt.Also wenn kein Auto kommt, gehen Hinterfrager einfach bei Rot über die Straße.

Und wenn etwas logisch, vernünftig und fair ist, motiviert sie das sehr. Ihr Schwachpunkt vielleicht: Vor lauter Hinterfragen kommen sie manchmal schwer ins Handeln.

3. Der Rechtmacher

Wie der Name es schon verrät, ist der Rechtmacher die Art von Mensch, der es allen Recht machen möchte. Er möchte weniger anecken und wird deshalb oft äußeren Erwartungen gerecht. Er möchte tendenziell gemocht werden. Der Rechtmacher hält sich an Abmachungen und erfüllt auch gerne Wünsche von anderen. Ähnlich wie der Organisierer ist er selten intrinsisch motiviert. Er hat Angst, eigene Ideen und Projekte zu verfolgen, weil er befürchtet, das andere negativ über ihn seine Handlung denken könnten. Eher würde er mehr Rücksicht auf andere, als auf sich selbst nehmen.

Möglicher Schwachpunkt: Er tut weniger das, was seinem Wunsch entspricht

4. Der Rebell

Der Rebell widersetzt sich allen Erwartungen, äußeren wie inneren. Ihnen geht nichts über ihre eigene Freiheit, ihre Authentizität, Spontaneität und Unabhängigkeit. Sie können durchaus ein Ziel erreichen, haben aber Probleme, dieselbe Sache regelmäßig zu tun.Man kann ihnen nichts auftragen oder gar befehlen, denn dann kommen sie unwillkürlich unter Druck, weil sie alles selbst entscheiden wollen. Mit anderen können sie ganz gut zusammenarbeiten, wenn sie die Leitung haben.

Ihr Schwachpunkt vielleicht: Sie können sich schlecht anvertrauen und führen lassen.

Und haben Sie bei den vier Typen wiedererkannt?

Sind Sie eher ein Organisierer, ein Hinterfrager, ein Rechtmacher oder ein Rebell?

Sich bei diesen vier Typen wiederzufinden – es gibt natürlich auch Mischtypen – ist hilfreich. Denn jeder Typus hat seine eigene Strategie mit Erwartungen, also mit einer neuen Gewohnheit umzugehen.

Ein Beispiel:
Angenommen, Sie haben vor, etwas Spanisch zu lernen, weil Sie im nächsten Urlaub nach Mallorca fahren wollen.

Organisierer
legen gleich los. Buchen einen Sprachkurs in der Volkshochschule oder bestellen sich eine DVD im Internet.

Hinterfrager
recherchieren erst mal den Anteil der Spanier auf Mallorca– im Vergleich zum Anteil der Deutschen dort. Dann berechnen sie, wie lange es dauern würde, einigermaßen die fremde Sprache zu beherrschen, wenn sie täglich eine halbe Stunde dafür aufwenden.

Rechtmacher
denken dran, wie es wohl für den Partner sein wird, wenn man selbst sich auf Spanisch unterhalten könnte – und der Partner hilflos daneben steht. Dann fragen sie noch ihre beste Freundin, wie sie das fände.

Rebellen
geben die Idee mit dem Spanisch-Lernen sofort auf. Und denken: „Wenn ein Spanier was von mir will, muss er mich auf Deutsch anquatschen.“

Und erinnern sich, dass sie auf der ganzen Welt ganz gut mit Englisch durchgekommen sind.

Entscheidest Du oder wirst Du von Entscheidungen getroffen?

Du kennst das sicherlich. Nicht immer fällt es einem leicht gewisse Entscheidungen zu fällen. Es gibt einen guten Spruch, der einen über das Thema Gewohnheiten einen guten Gedankenanstoß gibt:

Hard desicions, easy life. Easy desicions, hard life.

Entweder fällst Du Deinen Gewohnheiten zum Opfer und ärgerst Dich jedes Mal aufs Neue, wenn Du Dich z.B. hast wieder zu etwas überreden lassen, was Du eigentlich gar nicht wolltest. Oder Du änderst aktiv Deine Gewohnheiten und gibst ihnen das richtige Umfeld, damit diese wachsen, woraus später, Dein neues freies Ich entsteht.

Wir müssen immer wieder etwas in unserem Leben ändern, denn Veränderung ist bekanntlich die einzige Konstante.

Die wirksamste Methode dazu ist, eine neue gute Gewohnheit zu bilden. Denn Gewohnheiten befreien Sie davon, sich immer wieder in derselben Sache entscheiden zu müssen.

Die häufigsten Bereiche, in denen Menschen etwas in ihrem Leben ändern wollen, sind:

  1. Gesünder essen und trinken
  2. Regelmäßige Bewegung
  3. Vernünftigen Umgang mit Geld
  4. Genügend Ruhe, Entspannung und Freude
  5. Mehr zu erledigen und weniger aufzuschieben
  6. Einen passenden Standard an Ordnung und Sauberkeit
  7. Zeit und Engagement in Beziehungen

Sich in diesen Bereichen gute Gewohnheiten anzueignen ist stressfreier als mit schlechten Gewohnheiten zu leben, die Sie nicht wollen.

Deshalb ist ein tieferes Verständnis, wie Gewohnheiten funktionieren, unerlässlich.

Wie man schlechte Gewohnheiten loswird und bessere Gewohnheiten aufbaut.

In den zwölf Lektionen dieses eMail-Kurses werde ich Ihnen die wichtigsten und wirksamsten Hilfsmittel zeigen, mit denen Sie neue, bessere Gewohnheiten entwickeln können.

Oder – was oft genauso wichtig ist – wie Sie schlechte Gewohnheiten, die sich in Ihrem Leben festgesetzt haben, wieder loswerden können.

Sie lernen wirksame Tools kennen, von denen etliche wissenschaftlich geprüft wurden. Alle die Werkzeuge, die ich hier vorstelle, habe ich selbst ausprobiert und die für mich passendsten nutze ich heute noch.

Wirksame Methoden zu kennen – und vor allem sie anzuwenden, ist enorm hilfreich.

Denn das Ändern von Gewohnheiten kann ein aussichtloser Kampf sein, wenn man die dahinterliegenden Mechanismen nicht kennt und versteht. Und es kann ein spannendes Projekt werden, wenn Sie wissen, worauf Sie achten sollten und was besser vermeiden.

An diesem Email-Kurs haben schon ganz unterschiedliche Menschen teilgenommen und die für sie nützlichsten Anregungen für ihr Leben herausgefiltert und umgesetzt. Darunter waren Führungskräfte, Selbständige, Freiberufler, Alleinerziehende, Studenten, Examenskandidaten, Hausfrauen, Pensionäre usw.

In den nächsten elf Lektionen erfahren Sie alles darüber, wie Gewohnheiten unser Leben formen. Und vor allem einige enorm hilfreiche Strategien, um bessere Gewohnheiten in Ihrem Leben zu entwickeln.

Hier ein Überblick was Sie erwartet:

  1. Wie funktionieren Gewohnheiten?
    Hier geht es um die Psychologie unseres Verhaltens. Was treibt uns an? Warum sind Gewohnheiten so stark? Warum ist es so schwer, sie zu ändern?
  2. Wie können Sie bessere Gewohnheiten entwickeln?
    Hier geht es um unser heutiges modernes Leben mit seinen vielen Einflüssen und Ablenkungen.
    Was können wir unter diesen Umständen tun, um für unser Leben die besten Gewohnheiten zu entwickeln?
  3. Wie kann man mit mangelnder Motivation und Rückfällen umgehen?
    Will man seit Jahren eingefleischte Gewohnheiten ändern gibt es immer Hindernisse. Worauf müssen Sie sich einstellen und was sind Dinge, mit denen Sie sich es unnötig schwermachen?
  4. Häufige Fragen und meine Erfahrungen dazu. 
    Ihre Fragen nach diesem eMail-Kurs können Sie mir per eMail oder in der geschlossenen Facebook-Gruppe stellen und ich werde zeitnah darauf antworten.

Natürlich weiß ich nicht alles, aber aus meinem Erfahrungsschatz von über dreißig Jahren Arbeit mit Menschen und meinen eigenen Veränderungen kann ich Ihnen vermutlich wichtige Hinweise geben.

Warum ist das Verändern von Gewohnheiten überhaupt so schwer?

Wenn ich diese Frage meinen Klienten und Seminarteilnehmern stelle, gibt es immer eine Hitparade der häufigsten Gründe. Hier sind sie:

  1. Zu wenig Zeit und zu viele Verpflichtungen
  2. Mangelnde Konsequenz, aktiv zu werden
  3. Aufschieben und Bequemlichkeit
  4. Selbstzweifel und mangelndes Selbstvertrauen
  5. Fehlende Fokussierung

Weil für Sie vermutlich auch mindestens einer oder gar mehrere Gründe in den nächsten Wochen eine Rolle spielen können, deshalb hier gleich zu Anfang die wichtigste Leitlinie meines Ansatzes:

Versuchen Sie nicht, auf irgendeinem Gebiet tolle Ergebnisse zu erzielen – sondern entwickeln Sie gute Gewohnheiten.

Denn darin steckt ein grundlegendes Missverständnis, dem wir alle immer wieder unterliegen. Wir hören zum Beispiel von jemandem, der ein bewundernswertes Ziel erreicht hat:

  • Eine berufliche Top-Position errungen.
  • Zwanzig Kilogramm abgenommen.
  • Einen Marathon durchgehalten.
  • Ein Buch geschrieben.
  • usw.

Wann immer wir hören, dass jemand so ein bedeutendes Ziel erreicht hat, und wir vielleicht ein bisschen neidisch sind, fragen wir uns: „Kann ich das auch schaffen? Und wenn ja, wie?“

Meist lesen wir dann eine Erfolgsstory von demjenigen, die eigentlich ganz leicht klingt. Und jetzt beginnt das Missverständnis.

Wir sind so fasziniert von dem tollen Ergebnis, dass wir den langen Weg, den derjenige dazu zurücklegte, also der Prozess, der dahin führte, leicht übersehen oder falsch einschätzen.

Ein Beispiel:
Immer wieder werde ich von jungen Bloggern angeschrieben, die fragen, wie ich es geschafft habe, einen der meistgelesenen Persönlichkeits-Blogs in Deutschland zu etablieren. Und wie lange das gedauert hat. Meistgelesen heißt: ca. 3 – 4.000 Besucher am Tag.

Meine Antwort lautet immer gleich: „Das ist ganz einfach. Schreiben Sie jede Woche einen fundierten Artikel. Und tun Sie das elf Jahre lang. Dann erreichen Sie wahrscheinlich dasselbe oder noch ein besseres Ergebnis.“

Anders gesagt: Die Erfahrung aus meinem Leben ist:

Immer wenn ich etwas kontinuierlich getan habe, was ich wirklich gern tat, kam der Erfolg darin von ganz allein.

Was Sie also brauchen ist nicht die Konzentration auf phantastische Resultate. Sie brauchen einen Fokus auf Ihre Gewohnheiten, genauer gesagt, auf gute und bessere Gewohnheiten.

Dieser Blick auf Ihre Gewohnheiten wird Sie aber auch etwas Wichtiges, vielleicht auch etwas Schmerzliches lehren: Fast jede Gewohnheit, die Sie heute haben – egal ob gut oder schlecht – ist das Ergebnis von vielen Ihrer kleinen Entscheidungen über die Zeit.

Somit sind auch Probleme, die Sie heute haben, die Summe von Tausenden kleiner Entscheidungen, die Sie über die Jahre getroffen haben.

Jetzt kommt die gute Nachricht:
Ihr künftiger Erfolg, Ihre Gesundheit, Ihre Kraft, Ihre Freude, Ihre Zufriedenheit hängt genauso von Tausenden von kleinen täglichen Entscheidungen ab. Das heißt: der ganze Prozess liegt komplett in Ihren Händen.

So wie Ihr Leben heute aussieht, ist es die Summe Ihrer täglichen Gewohnheiten:

  • Wie gut oder schlecht sind Sie in Form?
    Es ist ein Resultat Ihrer Gewohnheiten.
    Zum Beispiel zweimal die Woche zu joggen, jeden Tag eine halbe Stunde Yoga machen, jede mögliche Treppe statt des Aufzugs zu benutzen …
  • Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie?
    Es ist ein Resultat Ihrer Gewohnheiten.
    Zum Beispiel sich immer wieder zu fragen, ob Sie wirklich das tun, was Sie wollen. Erkennen, dass Sie vielleicht zu oft im Opfermodus kleben. Sich Ihre Wünsche öfters bewusst machen …
  • Wie erfolgreich oder erfolglos sind Sie?
    Es ist ein Resultat Ihrer Gewohnheiten.
    Zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit statt des Dudelradios eine CD mit Business-Englisch oder interessante Podcasts hören und sich so nebenbei fortbilden …
  • Wie ist Ihre finanzielle Situation?
    Es ist ein Resultat Ihrer Gewohnheiten.
    Zum Beispiel, indem Sie anfangen, jeden Monat 5 oder 10 Prozent Ihres Einkommens anzulegen. Zweimal im Jahr Ihre Ausgaben prüfen, was überflüssig geworden ist …  

Denn was Sie wiederholt tun – egal ob es Ihr Verhalten oder Ihr Denken ist – formt mit der Zeit die Persönlichkeit, die Sie sind.

Die Werte, Ziele und Prioritäten, die Ihnen im Leben wichtig sind, zeigen sich an Ihren Gewohnheiten – den schlechten wie den guten.

Dabei spielt auch Ihr Gehirn eine entscheidende Rolle.

Ihr Gehirn ist neuroplastisch, d.h., es baut sich jeden Tag um. Und zwar so, wie Sie es benutzen.

Angenommen, Sie wären ab morgen Taxifahrer. Dann würde Ihr Gehirn Sie dabei unterstützen, indem es mit Ihnen das Straßennetz Ihrer Stadt lernt, damit Sie sich immer leichter und schneller zurechtfinden.

Angenommen, Sie wollten Japanisch lernen. Ihrem Gehirn ist das egal, es unterstützt Sie immer. Zum Beispiel, indem Sie jeden Tag zehn japanische Vokabeln lernen.

Das gilt auch, wenn Sie jetzt anfangen, jeden Tag eine halbe Stunde ein Computerspiel zu spielen. Ihr Gehirn unterstützt Sie auch dabei …

Deshalb ist die Fokussierung auf die Highlights oder auf das tolle Ergebnis irreführend. Besser ist es, wenn Sie sich auf Ihre täglichen Gewohnheiten und Verhaltensroutinen konzentrieren.

Ein Beispiel:
Regelmäßig im Frühjahr sehen wir im Buchladen oder am Zeitschriftenstand dieselbe Lawine von Büchern und Artikeln, wie man in ein paar Wochen sein Idealgewicht bekommt oder zumindest entscheidende Kilos schlanker wird: „Mit der Methode x in vier Wochen x Kilogramm abnehmen!“

Manche verkürzen die Zeit sogar auf eine Wochenenddiät, mit der man in drei Tagen vier Pfund abnehmen soll.

Doch jeder, der solchen Versprechungen gefolgt ist, weiß: Spätestens nach einem Jahr oder noch kürzer ist man beim alten Gewicht wieder angelangt oder wiegt sogar noch mehr. Der bekannte Jo-Jo-Effekt hat wieder zugeschlagen.

Genau das meine ich, wenn ich sage, dass das das Hoffen und Schielen auf den schnellen tollen Erfolg den Blick vernebelt.

Und das Wesentliche uns übersehen lässt. Nämlich dafür, womit man wirklich dauerhaft sein Gewicht reguliert – durch viele kleine bessere Gewohnheiten jeden Tag (Wasser oder Tee statt Cola, regelmäßige Mahlzeiten statt vieler Snacks zwischendurch, auf Lebensmittel achten, die den Blutzuckerspiegel niedrig halten …)

Wie Sie mit kleinen Gewohnheiten anfangen können und diese so in Ihr Leben integrieren, dass sie dauerhaft Ihr Ziel erreichen, ist der Inhalt dieses eMail-Kurses.

Zwei gute Tipps am Anfang.

In den folgenden 11 Lektionen lesen und hören Sie eine Menge an Informationen, Werkzeugen und Tipps, um dauerhaft bessere Gewohnheiten zu entwickeln.

Nicht alles wird Sie überzeugen oder wird zu Ihrer persönlichen Situation passen. Bevor Sie jetzt innerlich mit mir diskutieren, warum dies und das nicht stimmen kann oder in Ihrer Situation undurchführbar wäre, meine pragmatische Empfehlung:

„Nehmen Sie das, was für Sie gut passt – und ignorieren Sie erstmal den Rest.“

Der zweite Tipp geht um den Zeitpunkt, wann Sie mit dem Ändern Ihrer Gewohnheiten anfangen sollten. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Es spielt keine Rolle, wann Sie anfangen.

Wichtig ist, dass Sie anfangen. Denn wenn Sie auf die am besten passende Zeit, den richtigen Moment warten, werden Sie vielleicht immer eine Ausrede haben.

Denn eine oder mehrere Lektionen hier zu lesen ist eine Sache. Entscheidend ist aber, dass Sie Ihren Einstieg finden, um das, was ich Ihnen zeige, auch umzusetzen. Aber nur darauf kommt es an.

Die beiden häufigsten Fragen

Wenn man etwas verändern will, ist es meistens hilfreich zu wissen, wie es funktioniert. Das ist bei Gewohnheiten nicht anders. Deshalb einige Fakten und meine persönlichen Erfahrungen, die ich in den letzten dreißig Jahren über Gewohnheiten gelernt habe.

Eine der ersten Fragen, die Zuhörer haben und die Sie vielleicht jetzt auch beschäftigt, lautet: „Wie lange dauert es, bis ein neues Verhalten zu einer Gewohnheit geworden ist?“

Meine Antwort: „Es kommt darauf an.“

Die meisten ernstzunehmenden Studien über das Verändern von Gewohnheiten kommen zu dem Ergebnis, dass es im Durchschnitt 60 Tage dauert, also zwei Monate, bis eine neue Gewohnheit sich in Ihrem Körper-Geist-System etabliert hat. Durchschnitt heißt aber auch, es kann variieren zwischen drei Wochen und acht Monaten.

Und die zweite Frage, die ich oft höre, lautet: „Woran erkennt man, dass eine Gewohnheit sich wirklich etabliert hat?“

Meine Antwort: „Wenn Sie über das Verhalten nicht mehr nachdenken, sondern es einfach tun.“

Wie lange Sie brauchen, um eine neue Gewohnheit in Ihr Leben zu integrieren, hängt auch davon ab, was für eine Gewohnheit Sie entwickeln wollen.

Wenn es etwas Einfaches ist, also zum Beispiel die Umstellung auf die ungewohnte Fernbedienung Ihres neuen Fernsehers brauchen Sie vielleicht nur ein paar Tage. Das dauert auch deshalb nicht so lange, weil Sie dabei keine unangenehmen Gefühle haben, außer vielleicht Ihre Ungeduld.

Es gilt einfach, etwas Neues zu lernen – was Sie auch lernen wollen, damit Sie künftig wissen, wie man die Programme aufruft oder den Ton stumm schaltet.

Wenn es aber etwas Umfangreicheres ist, wozu größere Anstrengungen und Umstellungen in Ihrem Leben nötig sind, dann brauchen Sie naturgemäß länger. Also angenommen,

  • Sie wollen Ihren Kaffee künftig ohne Milch und Zucker trinken – oder
  • Sie haben sich den rechten Arm gebrochen und müssen jetzt alles mit links machen – oder
  • Sie wollen am nächsten Halbmarathon teilnehmen, sind aber kein seit Jahren geübter Läufer, dann …

Insofern ist eine neue Gewohnheit kein Ziel, das Sie sich einfach vornehmen können.

Denn es geht dabei vor allem um eine teilweise Änderung Ihres Lebensstils, die Sie sich vornehmen.

Und für den Sie sich verpflichten. Freiwillig verpflichten wohlgemerkt, weil – es zwingt Sie ja niemand.

Aber ohne eine starke innere Verpflichtung (neudeutsch: Commitment) werden Sie Ihre neue Gewohnheit wahrscheinlich nicht aufbauen können, sondern an einer der vorhin genannten fünf Barrieren hängen bleiben.

Am besten, Sie machen sich in Ihrem Notizbuch Gedanken zu diesen beiden Fragen:

  1. Mit welcher schlechten Gewohnheit will ich aufhören?
  2. Welche neue Gewohnheit will ich entwickeln?  

Nehmen Sie sich auf jeden Fall ein paar Minuten Zeit, um diese beiden Fragen zu reflektieren und zu schriftlich zu beantworten. Dies ist wichtig für die Umsetzung und Ihr erster Schritt in Richtung Ihres angestrebten Ziels.

Soviel für heute.
In dieser 2. Lektion ging es um diese Themen:

  • Wie unterschiedlich Menschen auf Erwartungen reagieren.
  • Fast jede Gewohnheit, die Sie heute haben, – egal ob gut oder schlecht –
    ist das Ergebnis von vielen Ihrer kleinen Entscheidungen über die Zeit.
  • Mit welcher schlechten Gewohnheit will ich aufhören?
  • Welche neue Gewohnheit will ich entwickeln?

In der nächsten Lektion erfahren Sie Folgendes:

  • Mit genügend Ausdauer und Einsatz können Sie fast alles erreichen.
  • Die Anzahl Ihrer Wiederholungen bestimmt, wann Ihr neues Verhalten eine Gewohnheit geworden ist.
  • Für anspruchsvolle Ziele brauchen Sie mehr Zeit.

Wenn Sie weitere Fragen haben: ich habe eine Facebook-Gruppe zu diesem Kurs gegründet mit dem Namen „In 5 Wochen Ihre Gewohnheiten ändern“. Dort können Sie Ihre Erfahrungen, Ihre Erfolge und Ihre Fragen einstellen.